Einige Thesen meiner fünfteiligen Artikelserie zu KI-Kunst sollen hier differenzierter beschrieben werden, erweitert um den Gedanken einer grundsätzlichen Offenheit der Bilder. Das promiske Wesen von Bildern wird erst im digitalen Raum offensichtlich, der vor allem die Kontexte und Aufladungen von Bildern aus dem Kunstraum auflöst.
Kunst · 05. Dezember 2022
Kann „Prompt Design“ Kunst aus Bildgeneratoren erschaffen? Nach welchen Kriterien sollte oder kann sich das Kunsturteil richten? Ich selbst halte das, was aus DALL-E, Midjourney oder Stable Diffusion generiert wird, nur in wenigen Einzelfällen für Kunst, wohl aber für ein kollaboratives Mittel, um Kunst zu schaffen.
Kunst · 04. Dezember 2022
Die Gegner von Bildgeneratoren kritisieren vor allem die vollständige maschinelle Form der Bildgenese, an der der Mensch nach der Eingabebestätigung des Prompts überhaupt nicht mehr beteiligt sei. Bildgeneratoren als "black box" entziehen sich der Kontrolle der Bildgenese, die Ergebnisse des Prozesses und sind bezüglich Komposition und Bildinhalt nur als Wahrscheinlichkeit einer möglichen Erscheinung antizipierbar.
Kunst · 03. Dezember 2022
Bislang blieben die klassischen Produktionsmittel und -methoden der bildenden Kunst weitgehend unbehelligt von den neuesten Entwicklungen der Digitalmoderne. Die Genese von Zeichnungen, Grafiken, Malereien, Skulpturen und Installationen als Kunstwerke blieben in den originären Bereichen, die sie seit Beginn des Kunstbegriffs innehaben: Die Herrschaft der Werkgenese lag bislang in der sprichwörtlichen Hand der Künstler*innen.
Kunst · 02. Dezember 2022
Im ersten Teil dieser Artikelserie wurden anhand von Tweets zahlreiche Argumente für oder gegen Bildgeneratoren zitiert. Ein wichtiger Aspekt fehlte bei den meisten, der Aspekt des rein digitalen Charakters der Bildergebnisse. Bildgeneratoren erzeugen keine Digitalisate von physischen Artefakten wie Fotos von Gemälden oder Zeichnungen, aber sie werden so wahrgenommen.
Kunst · 01. Dezember 2022
Im August 2022 veranstaltete das Agrarministerium eines kleinen US-Bundesstaates einen Kunstwettbewerb, der durch das Siegerbild „Théâtre D’opéra Spatial“ weltweit bekannt wurde. Der Spieleentwickler Jason Allen hatte sein Kunstwerk aus dem Text-zu-Bild-Generator Midjourney generiert und am Computer nachbearbeitet. Bemerkenswert war die Tatsache, dass darüber weltweit berichtet und diskutiert wurde, schließlich wurde schon 2016 ein KI-Rembrandt präsentiert.